Montag, 23. August 2010

Fotokartonmalerei!


Das Gleis bewegt den Zug. Der Zug den Menschen. Und der Mensch seine Gedanke, die auf den Gleisen tanzen.



Die Zigarette speichert den Augenblick.


Unbequem reist man am besten, wenns kalt ist.



Eine Meduse sich im Waschbecken zu halten ist nicht unbedingt ratsam. Gar sogar unnatürlich. Doch nicht unmöglich.

Mittwoch, 18. August 2010



Es hat was heimatliches einen bequemen Platz draußen zu haben. Neben her trinkt man hin und wieder einen Schluck. Die Augen lustvoll baumeln lassen. Blicke zwischen die Menschen quätschen. Zwischen die Gebäude, die Bäume und Laternen. Wenn es dunkel wird, wird es nur leerer, aber nicht leiser.
Es herrscht das Gefühl von zwei Uhr nachts mit der Gewissheit, dass es bis vier anhält.

Verschenkte Großaufnahmen. Riesige Plakate, die für neogesundes Essen werben.
Neuartige Getränke auf sich tragen, die eine unendliche Erfrischung versprechen. Moderne Mobiltelefone mit denen du deinen Liebsten hinterhertelefonieren und den Speicher bis aufs Blut mit Selbstportraits und basslastigen Klingeltönen vollstopfen kannst. Die Ära des Menschen, wo alles im Grunde Nutzlose als Höchstleistung unserer Fertigkeiten angeboten wird.
Designs drücken den allem ihren Preis auf. Marken kosten nunmal. Vielmehr aus formellen Gründen.
Qualität hat ihren Wert. Ein Hoch auf den Markt. Ein Hoch auf die freie Wirtschaft, die uns mit ihren Einfällen doch immer wieder überrascht und uns in das nötige Wachkomma versetzt was wir benötigen, um alles jenseits unseres Landes, unser Straße, unserer Haustür fernzuhalten. Jenseits unserer Schädeldecke ist alles frei von Widerstand. Frei von Fäusten, die in den Himmel gehoben würden, wenn Parolen auf der offenen Straße gesprochen werden. Bleibt weg von den Demos. Macht euch das Leben nicht so schwer.. frei. Macht eure Reisen, nur wenn eurer Chef euch Urlaub gibt. Reist nur mit dem Flugzeug in die Länder, wo bereits auf euer Geld und eure Kamera gewartet wird. Schießt schöne Fotos von den glücklichen Menschen. Von den Sehenswürdigkeiten, um zu beweisen, dass ihr den Rat eurer Kollegen befolgt habt...
ODER?

Mittwoch, 7. Juli 2010

Barfuss zum Bahnhof.




So ist es. Die Großstadt. Überfüllt und ungnädig. Doch gütig mit ihrer Offenheit und Vielfalt. Sie bietet sich dir mit allerhand Schönheit. Was ist Stadt? Stein?. Der Boden ist Stein. Überall gelegt und fest. Fundamentaufgabe.
Der Stahl und das Glas bildet die Figur. Architektur ist sexy. Was zum anfassen. Was zum sehen. Anfassen erlaubt.Die Menschen erwecken die Stadt. Machen sie lebendig und so vielfältig. Selbst nachts ist sie lebendig und wach.
So bin ich spät draußen. Zwei Uhr ist es. Trocken. 21̊. Windig. Laut.
Sommerliches Grölen. Saubande. Jugendliche. Natürlich besoffen. Ein Gelächter das nach Alkohol stinkt.
Ich geh weiter an den Häusern entlang. Da bin ich. So bin ich. Draußen und barfuss.
Meine Augen schleichen am Boden entlang. Fundamentbetrachtung.
Zeitung, Burger King Becher und Scherben. So gehört sich das. Sauber gemacht wird später.
Weiterlaufen. Den Stein fühlen. Rau und hart, aber warm. So kann das nächtliche Stadtleben sein.
Sterne sind heute feige. Habens nicht so mit Kino. Auf der größten Leindwand der Welt doch sonst zu sehn.
Den Himmel. Nachts gibt es sonst immer eine Sondervorstellung vom Mond. Jedes Mal. Ein Film der wetterabhängig ist.
Der Bahnhof ist nicht weit. Der Betrieb endet nie. Dauerarbeitsundschienenschleife. DB macht Nachtschicht. Ich mache Nachtgedanken. Nirgendswo sieht man so kulturelle Vielfalt als hier.
Rushhour. Sechszehn Uhr. Tausendgesichter. Tausend Kleider. Tausend Szenen.
Der Hauptbahnhof ist ein Chamäleon. Zwei Uhr. Halb so viel. Doch heller und am keuchen.

Die Fassade.




Das Land, wo es selbst in den Städten bei Nacht kein Licht gibt. Wo freie Meinung und der eigene Glaube gut versteckt bleiben müssen. Nordkorea. Ein Gefängnisstaat. Wo das Militär herrscht. Das Land im Griff hat und ihr Volk im Hintergrund lässt. Die Bürger arbeiten sich zu Tode. Das Essen ist dürftig und Hunger ist nordkoreanische Tradition. Beschweren wird bestraft. Verrat wird nicht entschuldigt. Die Freiheit ist nur ein Wort aus der Propaganda. Das Hauptmedium. Durch Radio und Fernsehen. Mit Plakaten und Durchsagen wird es verbreitet.
Abwechslung. Unterhaltung. Lebensfreude wird vom Regierungsapparat bestimmt.
Bauwerke werden mit Mühe, schlechtem Material und dem Blut der Arbeiter erichtet. Sie bauten das größte Stadion der Welt. Das May-Day-Stadium. 150.000 haben regulär Platz. 200.000 wenns eine Ankündigung gibt. Der größte Fahnenmast steht an der gefürchteten Grenze. Oben drauf in groß, die Flagge Nordkoreas.
Das Land mit einer Fassade. Hier kommen nur wenige Worte raus. Drohungen. Atomprogramme. Sprengtests. Diese Nation will sich vor allem militärisch behaupten können. Doch es ist alt, das Militär. Waffen und Gerät aus den Sechzigern. Nur die Soldaten sind jung. Mehr als eine millionen Soldaten.
Doch was geht in diesen Köpfen vor? In den Köpfen der Soldaten, Männer und Frauen. Der Bewohner. Dieser 24 Millionen Bewohner dieses unbekannten, tristen Landes. Welche, die nicht in den Himmel starren dürfen. Nur auf den Dreck der Straßen, die nicht befahren werden. Wann fallen die Verschlüsse von den Mündern? Oder wann öffnen sich die Augen der großen Nationen, die helfen könnten?
In diesem Land wird im großem Stil eine Reihe von Verbrechen gegen die Menschlichkeit vollzogen.
Man wird Zeit seines Lebens beurteilt. Bewertet. Eingeschätzt. Gut gesinnt oder ein Verräter? Das ist die Frage.
Wenn du das Programm mitmachst. Springst, wenn die anderen springen. In den Krieg ziehst, wenn die anderen ziehen. Oder den geliebten Führer Treue schwörst, wenn die anderen schwören. Dann hast du nichts zu befürchten. Doch glaubst du an eine höhere Macht. An freie Gedanken. Gelegenheiten zum leben deiner Träume. Dann musst du dich fürchten. Und du wirst verfolgt. Um umerzogen zu werden. Erzogen zum Allgemeinwohl. Zum gehorchen und marschieren. Das ganze Land ist ein Rekrutierungscamp.
Wie sieht diese Erziehung aus? Folter. Ein Erlebnispark von Folter und Leid. Essen gibt es nur wie es nötig ist. Doch ob du überlebst oder an den Folgen stirbst ist weder wichtig noch kümmerts jemanden.
Nur wenige schaften es zu fliehen und um zu erzählen, was für ein Leben es hinter diesen Grenzen und Zäunen gibt. Welt? Menschlichkeit? Unternimmt was!